Schon bevor in Europa Porzellan hergestellt wurde, wurde in Asien beschädigtes Porzellan wieder zusammengefügt.
Teilweise wurden die Bruchstellen mit Gold ausgefüllt. So wurde diesen Stücken ihre Geschichte gelassen.
Durch die Kunstfertigkeit dieser sichtbaren Restaurierung stiegen manche Werke im Wert.
Zu allen Zeiten wurden Kunstgegenstände beschädigt, daher gab es auch schon früh Bemühungen,
Beschädigungen zu vertuschen, zum Teil mit verherenden Folgen.
Heutige Restauratoren sehen sich verpflichtet, trotz aller neuen Methoden,
welche durch heutige Werkstoffe ermöglicht werden,
die Nachhaltigkeit einer Restaurierung zu sichern und vor allem darauf zu achten,
daß vorgenommene Restaurierungen immer rückgängig gemacht werden können.
Bei der musealen Restaurierung ist es meist erwünscht, daß die Ergänzungen sichtbar bleiben,
und keine Originaloberfläche bedecken.
Daher werden ergänzte Stücke nur farblich angepasst, aber keinesfalls retuschiert.
Einige Beispiele früherer Restaurierungsversuche wie Metallklammerung, Schellackklebungen, Verdübelung,
Gipsergänzungen, Besägungen, Sicherung mit Metallmanschetten
und Übermalungen mit Ölfarbe.
DIese Stücke waren von früheren Restauratoren angebohrt worden, um Metallklammern einsetzen zu können.
Um den Halt einer Gipsergänzung zu erhöhen, wurde die gesamte Bruchkante angesägt
Dabei wurde die Originalsubstanz weiter beschädigt.
Nach den heutigen Maßstäben nicht mehr denkbar.
Dieses Kännchen war in früheren Zeiten mit Schellack Gips und Ölfarbe restauriert worden.
Man sieht eine Gips-Ergänzung, die mit einem Bleiring stabilisiert wurde.
Im Folgenden sehen Sie den Anfangszustand und die freigelegte Blei-Gips-Ergänzung.
Nach Entfernung der alten Materialien und gründlicher Reinigung wurde der Henkel geklebt,
das Blattwerk mit modernen Materialien halb-opak ergänzt und farblich lasierend eingestimmt.
So entspricht die Transparenz der Ergänzung der des Porzellanes und ist im Auflicht nicht sichtbar. So konnte auf Übersprühungen verzichtet werden.
Diese drei Blattteller waren mit vergilbtem Klebstoff geklebt worden.
Das Lösen des alten Klebers war langwierig,
die Bruchkanten durch eigesickerten Kleber und Staub stark verschmutzt.
Die Bilder zeigen den Verlauf der Arbeiten nach der Reinigung der Stücke.
Der runde Teller hatte sogar Bohrung in der Mitte, um ihn als Wandsschmuck an die Wand hängen zu können.
Nach den Klebungen und den Ergänzungen wurden die Teller retuschiert und lasiert.
Bei sorgfältigem Vorgehen ist es möglich den Ergänzungen den Charakter einer Glasur zu geben.
Dafür werden modernste Lacke benutzt, welche in vielen Lasuren übereinander gelegt werden.
Das Geweih dieses Hirsches war locker, die Gipskaschierungen zerfallen.
Nach Lösung des Gips zeigte sich eine angerostete Montierung aus Eisennägeln,
die mit Schellack eingeklebt, und mit Gips und Ölfarbe kaschiert worden war.
Ausserdem waren viele Eichenblätter bestossen und einige waren abgebrochen.
Im Folgenden sehen Sie die verschiedenen Stadien, von Reinigung,
Lösung alter Klebungen, Ergänzungen, Retusche und Lasuren.
Eine vollständige Retusche ist möglich.